Zu sehen ist eine Grafik die den Implantat Aufbau eines Zahnimplantats zeigt.

Implantat Aufbau: Aus diesen 3 Teilen besteht der Zahnersatz

Bei fehlenden natürlichen Zähnen bieten Implantate hervorragenden Zahnersatz. Doch wie sind Implantate aufgebaut? Welche Arten von Zahnimplantaten gibt es, und aus welchen Materialien bestehen sie?

Inhaltsverzeichnis

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Vor allem bei Lücken, in denen nur ein Zahn fehlt, ist die Behandlung mit einem Implantat eine gute Alternative zu einer Brücke. Auch im zahnlosen Kiefer sind Zahnimplantate eine gute Lösung, um Ihrer Zahnprothese Halt zu geben.

Aufbau des Implantats: Drei Teile

Das Zahnimplantat selbst ist eine künstliche Zahnwurzel. Es besteht aus einem oder drei Teilen. Der tatsächliche Aufbau ist abhängig davon, welchen Zahnersatz das Implantat tragen soll. Trägt das Implantat eine Einzelkrone oder eine Implantatbrücke, besteht es aus drei Teilen.

Das Zahnimplantat ist in seinem Aufbau in drei Teile gegliedert:

  • Der Implantatkörper
  • Der Implantataufbau (Abutment)
  • Der sichtbare Zahnersatz

In seltenen Fällen werden einteilige Zahnimplantate verwendet. Diese sind im Aufbau etwas anders und bestehen aus einem Implantatkörper mit Abutment (Stützpfeiler) aus serienmäßiger Herstellung.

Gerade bei sehr schmalen Kiefer-Verhältnissen werden einteilige Implantate benutzt, wenn ein Knochenaufbau aus medizinischen Gründen nicht möglich ist. Dann dienen sie meistens zur Verankerung für einen herausnehmbaren Zahnersatz.

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Implantataufbau Teil 1: Der Implantatkörper – die künstliche Zahnwurzel

Das Zahnimplantat ersetzt die Zahnwurzel im Kieferknochen. Somit ist das Implantat das Fundament für die endgültige Versorgung. Je nach Anatomie des Kieferknochens und Grund der Implantation gibt es eine Vielzahl von Implantatformen und Implantatarten.

Durchgesetzt haben sich heutzutage überwiegend die Schraubenimplantate.

Schraubenimplantate

Diese Implantate haben eine Schraubenform und somit einen runden Querschnitt. Um das Implantat in den Kieferknochen zu setzen, bohrt der Zahnarzt ein Loch in den Knochen. Anschließend wird das Implantat in den Knochen gedreht.

Das Loch hat genau die gleiche Form wie das Zahnimplantat. Bei einem sehr schmalen Knochen werden dünnere Implantate gewählt. Außerdem gibt es Zahnimplantate in unterschiedlichen Längen und auch sogenannte Mini-Implantate.

Auch das obere Ende des Zahnimplantates gibt es in geraden und abgeschrägten Variationen, je nach Beschaffenheit des Kiefers. Unterschiede zeigen sich außerdem in der Konizität (Kegelförmigkeit) des Implantatkörpers.

Material des Zahnimplantates: Titan oder Keramik?

Zahnimplantate bestehen in der Regel aus Titan.

Zahnimplantate aus Titan

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Titan eine außerordentlich gute Biokompatibilität hat. Das heißt, der menschlichen Körper verträgt Titan sehr gut. Deshalb heilen Titanimplantate in der Regel problemlos in Ihren Kieferknochen ein. Sie sind langfristig eine gute Basis für einen festen und stabilen Halt Ihres Zahnersatzes.

Zahnimplantate aus Keramik

Eine Alternative zu Zahnimplantaten aus Titan sind Implantatkörper aus Keramik. Diese zeigen eine ähnlich hohe Bioverträglichkeit. Bei Patienten mit sehr dünnem Zahnfleisch oder Zahnfleischrückgang haben Implantate aus Keramik den Vorteil, dass sie der Farbe des Knochens angepasst werden können.

Gerade wenn ein vorderer Zahn durch ein Zahnimplantat ersetzt werden muss, kann diese Farbanpassung von Vorteil sein, da sonst häufig das Metall dunkel durch das Zahnfleisch schimmert.

Zahnimplantate aus Keramik haben aber auch einen entscheidenden Nachteil. Der Werkstoff Keramik hat eine geringere Stabilität und Elastizität als Titan. Deshalb können sie schneller brechen als Zahnimplantate aus Titan.

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Besiedlung mit Bakterien

Aufgrund der guten Bioverträglichkeit siedeln sich Bakterien bei mangelnder Mundhygiene gerne auf der Implantat-Oberfläche an. Bei anhaltend schlechter Mundhygiene besteht ein hohes Risiko für Entzündungen rund um das Zahnimplantat.

Die Bakterien greifen nach und nach den Kieferknochen an. Der Kieferknochen ist nur begrenzt durchblutet. Deshalb kann das Immunsystem die Bakterien nicht bekämpfen. Diesen Vorgang nennt man Periimplantitis.

Eine anhaltende schlechte Mundhygiene führt dazu, dass die Bakterien entlang des Implantates in die Tiefe wandern. Langfristige Folge dessen ist die Lockerung Ihres Implantates ähnlich einer Lockerung der Zähne bei einer Parodontitis.

Eine gute Mundhygiene ist die Voraussetzung für einen langen Halt des Zahnimplantates.

Tipps, wie Sie Ihr Zahnimplantat richtig pflegen

Zahnimplantate aus Keramik haben aufgrund ihrer glatten Keramikoberfläche ein geringeres Problem mit der Besiedlung durch Bakterien.

Implantataufbau Teil 2: Das Abutment – der Stützpfeiler

Das Abutment ist das Verbindungsstück zwischen dem Implantatkörper im Kiefer und dem sichtbaren Teil des Zahnersatzes (prothetische Konstruktion). Der Implantat-Aufbau ragt aus dem Zahnfleisch. Auf ihm wird die fertige Krone befestigt. Seine Form verhindert ungewollte Rotationen der Versorgung.

Wird anstelle einer Krone eine Prothese am Zahnimplantat befestigt, stellt das Abutment die Verbindung zwischen Prothese und Implantat dar. Hierfür gibt es kleine Druckknöpfe oder Kugelknöpfe, deren Gegenstück sich in der Prothese befindet.

Implantataufbau Teil 3: Die Suprakonstruktion – der sichtbare Zahnersatz

Unter der Suprakonstruktion wird in der Zahnmedizin Ihr sichtbarer Zahnersatz verstanden. Die durch den Implantatkörper geschaffene künstliche Zahnwurzel kann nach erfolgreicher Einheilung mit individuellem Zahnersatz versorgt werden. Dazu zählen z.B. Zahnkronen, Brücken oder (Teil-) Prothesen.

Die prothetische Versorgung

Wird der Zahnersatz nach der Einheilung des Implantatkörpers auf das Implantat gesetzt, spricht man von einem sogenannten zweizeitigen Verfahren.

Nach der Einheilphase des Zahnimplantates wird es unter örtlicher Betäubung mit einem kleinen Zahnfleischschnitt freigelegt. Dann wird es zunächst mit einem Gingivaformer versorgt. Ein Gingivaformer ist eine Verschlussschraube, die aus dem Zahnfleisch herausragt. Nun kann sich Ihr Zahnfleisch ausformen wie um einen echten Zahn, um später so natürlich wie möglich an Ihrem Zahnersatz zu wirken.

Nach der Heilung des Zahnfleisches wird ein Abdruck für die spätere Krone genommen. Hierfür wird ein Abdruckpfosten in das Implantat geschraubt. Dieser Pfosten bleibt im Abdruck stecken, sodass der Zahntechniker die genaue Position des Implantates ermitteln kann. Anschließend wird der Gingivaformer wieder eingesetzt.

Der Zahntechniker kann nun das Abutment und das Gerüst der fertigen Suprakonstruktion herstellen. Beides probieren Zahnarzt und Patient beim nächsten Termin gemeinsam an. Wenn alles passt, stellt der Zahntechniker seine Arbeit fertig. Beim letzten Zahnarztbesuch erhält der Patient seinen eigentlichen Zahnersatz.

Die Suprakonstruktion wird stabil auf dem Abutment befestigt.

Für die Befestigung dieser Suprakonstruktion gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Verschrauben
  • Verkleben (Zementieren)

Verschrauben

Wird der Aufbau auf dem Abutment verschraubt, befindet sich in der Suprakonstruktion ein kleines Loch. In diesem Loch und im Abutment befindet sich ein Gewinde. Mit einer Schraube können Krone und Aufbau verbunden werden. Das Loch wird mit Füllungsmaterial verschlossen.

Beim Verschrauben können nachträglich Korrekturen und eventuelle Reparaturen gut durchgeführt werden, da eine Bearbeitung außerhalb des Mundes möglich ist. Ebenfalls ist eine bessere Reinigung einfacher möglich. Außerdem gibt es keine Zementreste, die zu Zahnfleischentzündungen und Knochenabbau führen können.

Nachteilig ist hier die aufwändigere Konstruktion, da Ihr geplanter Zahnersatz einen zusätzlichen Schraubkanal benötigt. Dies geschieht manchmal auf Kosten der Ästhetik. Zudem können sich in den Schraubkanälen Bakterien einnisten und langfristig zur Lockerung des Zahnimplantates beitragen.

Verkleben (Zementieren)

Häufiger angewendet wird das Festzementieren. Es ist einfacher durchführbar, die Ästhetik leidet nicht und es entstehen weniger Keimnischen durch nicht vorhandene Schraubkanäle.

Nachteile bei dieser Variante sind erschwerte bzw. unmögliche Reparaturmaßnahmen durch den starken Haftverbund zwischen Zement und Implantatkonstruktion. Zementreste können zusätzlich zu Zahnfleischentzündungen und Knochenabbau führen.

Implantat: Optimale Festigkeit durch dreigliedrigen Aufbau des Zahnimplantats

Der dreiteilige Aufbau von Implantaten ermöglicht Ihnen einen dauerhaft festen Zahnersatz mit festem Biss. Durch das kompakte Einheilen in Ihrem Kiefer imitieren Zahnimplantate die natürliche Zahnwurzel und lassen herausnehmbaren Zahnersatz immer weiter in den Hintergrund rücken.

Über ein Zwischenglied (Abutment) wird der Zahnersatz fest auf der künstlichen Zahnwurzel befestigt. Ihr Zahnarzt wird situationsabhängig über den Zeitraum der Implantation nach einer vorherigen Entfernung eines Zahnes entscheiden. ein Sofortimplantate, ein verzögerte oder Spätimplantationen sind möglich.

Beim zahnlosen Kiefer muss vor der Implantation oftmals zuerst ein Knochenaufbau erfolgen. Ein Knochenaufbau ist meistens bei Patienten erforderlich, die über längere Zeit zahnlos waren. Hier hat sich der Knochen zurückgebildet, sodass er nicht ausreichend hoch und/oder breit für das Zahnimplantat ist.

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